Viele Menschen fühlen sich angespannt, unter Druck und gestresst. Sie sehnen sich nach Ruhe, innerer Gelassenheit und einem guten Lebensgefühl. Mit Focusing, einer Erweiterung der Gesprächstherapie, ist es möglich, Körper und Seele wieder in Einklang zu bringen.
Focusing unterscheidet sich von jeder anderen Methode. Zum Focusing-Prozess gehört es, mit einer besonderen Art von Körpergefühl in Kontakt zu kommen, das hinter all unseren Gedanken und Gefühlen wahrgenommen werden kann. Man nennt es „Felt Sense“. Eugene Gendlin, ein amerikanischer Psychotherapeut, war der Erste, der dieser inneren Wahrnehmung diesen Namen gab.
Ein Felt Sense ist, um es einfach auszudrücken, ein Körpergefühl, das eine Bedeutung hat. Stellen Sie sich vor, sie hätten ihren Hausschlüssel verlegt. Ihre Gedanken kreisen um alle Möglichkeiten, wo sie den Schlüssel abgelegt haben könnten. Sie spüren ein vages Gefühl hinter dem sie erahnen, dass es ein Wissen über den Ort des Schlüssels enthält. In dem Augenblick, wo Ihnen einfällt, wo Sie den Schlüssel hingelegt haben, macht sich eine große Erleichterung in ihnen breit, das ist ein Felt sense.
Diese innere vage Empfindung wie im Beispiel, führt uns auf eine unsichtbare Weise zu unserer Erkenntnis. Wir müssen nur die äußeren Bedingungen schaffen, die es erlauben, innere Bilder, Gefühle und ein tiefes Wissen hervorzbringen. Laut Gendlin ist diese Rückkopplung zum Körpergefühl der Schlüssel zum Therapieerfolg. Jeder hat die Kompetenz und das Wissen in sich, um seine Probleme zu lösen. Der Therapeut ist dabei nur Begleiter der inneren Prozesse, die sich selbst entfalten.
Focusing ist z. B. hilfreich bei Stress, Entscheidungsprozessen, Konflikten und Beziehungsfragen.